Im Vergleich zu anderen OECD-Ländern weist die Schweiz eine hohe Kaiserschnittrate auf, im Jahr 2010 betraf es beispielsweise etwa einen Drittel der Geburten. Es bestehen interkantonale und interregionale Unterschiede. Zudem bestehen auch innerhalb derselben Region beträchtliche Unterschiede in der Kaiserschnittrate in Abhängigkeit von der Versicherungsklasse, dem beruflichen Hintergrund der Mutter und nicht zuletzt dem Spital, in dem die Geburt stattfindet. Diese Unterschiede fallen auf und können nicht bloss mit dem Geburtsrisiko und der Gesundheit von Mutter und Kind begründet werden, obwohl diese meiner Meinung nach an oberster Stelle stehen sollten.
In der Stellungnahme sowie im Bericht in Erfüllung des Postulates Maury Pasquier 08.3935 hielt der Bundesrat einerseits die grosse Verantwortung der Fachpersonen, jedoch auch der Fachgesellschaften fest und zählte auch einige Massnahmen auf.
Andererseits wurden im selben Bericht Beitragsmöglichkeiten des Bundes zur Umsetzung der von den Expertinnen und Experten vorgeschlagenen Handlungsempfehlungen genannt. Namentlich wurden hier aufgezählt:
- die Verbindungsmöglichkeit der Daten, die zu den Neugeborenen und den Müttern im Rahmen der medizinischen Statistik der Krankenhäuser erhoben werden, zu prüfen;
- die Schwangerschafts- und Geburtsthematik bei der geplanten Verlängerung des nationalen Programms Migration und Gesundheit 2014-2017 zu berücksichtigen;
- den Lebensabschnitt “Schwangerschaft und Geburt” mittelfristig in die Ziele und Massnahmen der nationalen Präventionsprogramme aufzunehmen.
In Anbetracht der soeben aus dem Bericht zitierten Möglichkeiten des Bundes bitte ich den Bundesrat höflich um eine Zwischenbilanz.
- Wurden die Punkte erfüllt?
- Gibt es Punkte, die (noch) nicht erfüllt werden konnten? Wie sieht hier der Fortschritt bzw. das weitere Vorgehen aus?
Hinweise zur Anfrage
Einreichungsdatum: 16.12.2016
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