Motion “Von der Tabakindustrie unabhängige Forschung zu den E-Zigaretten und Heat Not Burn (HNB)-Geräten fördern” (13.12.2017)

  • 13. Dezember 2017

Motionstext

Der Bundesrat wird beauftragt, die unabhängige Forschung zu den alternativen Produkten zu den Tabakzigaretten voranzutreiben und mit Bundesmitteln zu fördern.

Begründung

Unter dem Begriff “E-Zigarette” werden gemeinhin verschiedene Alternativen zur Tabakzigarette zusammengefasst: einerseits die klassischen E-Zigaretten, bei denen Flüssigkeiten (Liquids) verdampft werden und die keinen Tabak verwenden, andererseits Heat not Burn (HNB)-Geräte, die Tabak enthalten und diesen erhitzen. Diese begriffliche Vermischung ist nicht korrekt. Die beiden Produkt-Typen müssen differenziert betrachtet werden, denn der Stand der Forschung dazu ist sehr unterschiedlich weit fortgeschritten:

Zu den klassischen E-Zigaretten gibt es mehrere Tausend Studien und es wird angenommen, dass sie deutlich weniger schädlich sind als herkömmliche Tabakzigaretten. Trotzdem fehlt es auch hier noch an Studien zu zahlreichen Aspekten: Es fehlen genaue epidemiologische Daten, Aussagen zur Erfolgsquote bei Ausstieg oder Reduktion des Rauchens mit Hilfe von E-Zigaretten, gesundheitliche Auswirkungen, wenn jemand von brennbaren Tabakprodukten auf E-Zigaretten umsteigt, welche Langzeitwirkungen der Konsum von E-Zigaretten auf die Gesundheit hat usw.

Zu den HNB-Geräten gibt es kaum unabhängige Studien. Die meisten Studien wurden im Auftrag der Hersteller selbst durchgeführt und nicht publiziert. Die wenigen bisher bekannten Resultate weisen darauf hin, dass sie die Gesundheit der Konsumierenden und von deren Umfeld sehr viel mehr belasten als die klassischen E-Zigaretten.

Für die Konsumentinnen und Konsumenten ist es angesichts dieser Ausgangslage nicht möglich, sich sachgerecht über die Gefahren der unterschiedlichen Produktypten zu informieren und einen informierten Entscheid für oder gegen eines dieser Produkte zu treffen. Ärztinnen und Ärzte und weiteren (Gesundheits-)Fachpersonen wie Pflegefachleuten, Rauchstopp-Beraterinnen und Berater usw. ist es auf Basis der bestehenden Informationen nicht möglich, sich ein ausreichend klares Bild zu den Unterschieden unter den verschiedenen Alternativen zur Tabakzigarette zu machen.

Der Bundesrat wird deshalb dazu aufgefordert, die unabhängige Forschung zu den alternativen Produkten zu den Tabakzigaretten voranzutreiben, sie mit Bundesmitteln zu fördern und die Bevölkerung aktiv, transparent und in einer für Laien verständlichen Sprache über die zur Verfügung stehenden Resultate zu informieren.

Hinweise zur Motion

Einreichungsdatum: 13.12.2017

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